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Repression, Reform und Neuordnung im Zeitalter der Revolutionen
Répression, réforme et ordre nouveau à l’ère des révolutions
Die Folgen des Wiener Kongresses für Westeuropa
Les suites du Congrès de Vienne pour l’Europe de l’Ouest
Veröffentlicht am vendredi, 27. juin 2014
Zusammenfassung
À l’occasion des 200 ans de la conclusion du congrès de Vienne, l’université du Luxembourg, en partenariat avec le musée d’histoire de la Ville de Luxembourg, l’Institut Pierre Werner ainsi que la communauté germanophone de Belgique et sous le patronage du ministre des Affaires étrangères du Grand-Duché de Luxembourg, organise une conférence sur les suites du congrès de Vienne pour l’Europe de l’Ouest. La conférence se tiendra les 11 et 12 juin 2015 au Centre culturel de rencontre Abbaye Neumünster à Luxembourg-ville.
Inserat
Präsentation
Welche Aspekte der Wiener Ordnung erwiesen sich als Instrumente der Konfliktvermeidung innerhalb des europäischen Mächtesystems, welche dienten der Unterdrückung emanzipatorischer Bewegungen? Welche Reformen der Revolutionszeit wirkten trotz der restaurativen Grundhaltung der auf dem Wiener Kongress versammelten Mächte nach dem Ende des Grand Empire weiter? Diese Fragen stellt für Westeuropa eine Tagung, die von der Universität Luxemburg zum 200. Jahrestag des Abschlusses des Wiener Kongresses am 11. und 12. Juni 2015 im Kulturzentrum Neumünster in der Stadt Luxemburg veranstaltet wird. Die Tagung steht unter der Schirmherrschaft des Außenministers des Großherzogtums Luxemburg. Beteiligt sind das Musée d’Histoire de la Ville de Luxembourg, das Institut Pierre Werner sowie die Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens.
Die Konferenz fragt nach den außenpolitischen Zielen der beteiligten Mächte im Westen Europas und nach den Gründen für eine vergleichsweise lange Periode des Friedens zwischen den europäischen Großmächten.
Sie diskutiert Ausmaß und Form der restaurativen Elemente der „Wiener Ordnung“ und fragt umgekehrt danach, in welchem Maße die Entwicklungen des inneren Staatsausbaus seit der Französischen Revolution bewahrt wurden.
Sie fragt nach Wahrnehmungen und Reaktionen der Öffentlichkeit auf die Verhandlungen des Kongresses und seiner Folgekongresse. Dabei analysiert sie insbesondere die Auseinandersetzungen um Grundrechte und politische Partizipation im Zeichen erstarkender nationalistischer Bewegungen.
Schließlich untersucht sie die Entwicklung der Staatsaufgaben im Zeichen der Wiener Ordnung und fragt nach den Gründen für eine im Vergleich zur Verkehrs- und Kulturpolitik wenig entwickelte Sozialpolitik in Westeuropa.
Diese Fragen richten sich auf drei Basisprozesse des gesellschaftlichen Wandels im 19. Jahrhundert – die Entwicklung des Staatensystems, die innere Staatsbildung und die emanzipatorischen Bewegungen. Aus der Sicht einer kulturhistorisch sensibilisierten Politik-, Verfassungs-, Verwaltungs-, Diplomatie- und Sozialgeschichte untersucht sie die Dynamiken des europäischen Mächtesystems und die Entwicklung der Staatsaufgaben angesichts massenhafter Armut. Schließlich analysiert sie den Zusammenhang von politischer Partizipation und Nationsbildungsprozessen.
Der zeitliche Fokus der Tagung liegt zunächst auf dem Wiener Kongress selbst bis zur Verabschiedung aller wichtigen Beschlüsse, bezieht aber auch seine Vorgeschichte von der Französischen Revolution bis zum Zusammenbruch des ersten französischen Kaiserreichs mit ein. Vor allem aber verfolgt sie die Konjunkturen von europäischen Revolutions- und Reaktionswellen bis zum Zusammenbruch der Wiener Ordnung kurz nach der Jahrhundertmitte.
Räumlich konzentriert sich die Tagung in einer transstaatlichen und transnationalen Perspektive auf die Niederlande, Belgien, Luxemburg, Frankreich und den Deutschen Bund. Die Schweiz, Italien, Spanien und Großbritannien werden im Rahmen einer gesamteuropäischen und globalhistorischen Kontextualisierung des eigentlichen Untersuchungsraums berücksichtigt.
Im Vorfeld der Tagung behandelt ein Workshop am 6. Juni 2015 im Historischen Museum der Stadt Luxemburg lokale und regionale Aspekte der Thematik. Hier werden die Auswirkungen der Beschlüsse des Wiener Kongresses auf regionaler Ebene diskutiert. Untersuchungsgebiet ist die heutige europäische „Großregion“, in der das Saarland, Rheinland-Pfalz, Lothringen, das Großherzogtum Luxemburg und Wallonien zusammenarbeiten. In diesem Raum legte der Wiener Kongress die neuen Grenzen Preußens, des Königreiches der Niederlande sowie des Großherzogtums Luxemburg fest. Viele Territorien wechselten ihre Herrschaftszugehörigkeit und bekamen andere Verwaltungsstrukturen. Der Workshop geht der Frage nach, welche Folgen die Neuordnung des politischen Raumes nicht nur auf politisch-administrativer, sondern auch auf wirtschaftlicher und kultureller Ebene für die Menschen in dieser Region hatten. Er wendet sich an Historikerinnen und Historiker, die sich in ihren Forschungen und Veröffentlichungen mit diesen Fragestellungen in einer landes- und lokalgeschichtlichen Perspektive auseinandersetzen und neue Forschungsperspektiven aufzeigen können.
Anmeldung
An den beiden Tagungen Interessierte werden gebeten, bis zum
31. Juli 2014
Vortragsentwürfe von maximal zwei Seiten (6000 Zeichen mit Leerzeichen) sowie ihren Lebenslauf elektronisch an das Organisationsteam der Tagung zu schicken: wienerkongress@uni.lu.
Die Veranstalter übernehmen Reise- und Unterbringungskosten der Referentinnen und Referenten.
Wissenschaftlicher Beirat
- Dr. Marc Birchen, Universität Luxemburg
- Prof. Dr. Gabriele B. Clemens, Universität des Saarlandes
- Prof. Dr. Andreas Fickers, Universität Luxemburg
- apl. Prof. Dr. Norbert Franz, Universität Trier
- Prof. Dr. René Leboutte, Universität Luxemburg
- Prof. Dr. Stephan Laux, Universität Trier
- Prof. Dr. Michel Pauly, Universität Luxemburg
- Dr. Guy Thewes, Historisches Museum der Stadt Luxemburg
Kategorien
- Geschichte (Hauptkategorie)
- Zeitraum > Neuere und Zeitgeschichte > 19. Jahrhundert
- Zeitraum > Frühe Neuzeit > Französische Revolution
- Geographiscer Raum > Europa
Orte
- Centre culturel de rencontre Abbaye Neumünster
Luxemburg, Luxemburg
Daten
- jeudi, 31. juillet 2014
Schlüsselwörter
- congrès de Vienne, Europe de l'Ouest, suite
Kontakt
- Michel Pauly
courriel : wienerkongress [at] uni [dot] lu
Informationsquelle
- Marc Birchen
courriel : wienerkongress [at] uni [dot] lu
Zitierhinweise
« Repression, Reform und Neuordnung im Zeitalter der Revolutionen », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am vendredi, 27. juin 2014, https://calenda-formation.labocleo.org/288042