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Die Nürnberger Prozesse

Les procès de Nuremberg

The Nuremberg Trials

Neue Ansätze aus der Sozialgeschichte und Berufssoziologie

Nouvelles approches à partir des professions

New approaches in social history and the sociology of professions

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Veröffentlicht am jeudi, 05. février 2015

Zusammenfassung

In jüngerer Zeit sind neue Ansätze entstanden, die auf der einen Seite von der Sozialgeschichte und der Berufssoziologie, auf der anderen Seite von der Soziologie der internationalen Organisationen und post-Konflikt Situationen angeregt wurden. Die entsprechenden Forschungen konzentrieren sich auf die Angestellten der Gerichtshöfe, die für Kriegsverbrechen zuständig waren (bzw. auf die Mitarbeiter der verschiedenen „Säuberungskommissionen“, die von den Alliierten instituiert wurden); sie interessieren sich für die Entstehung neuer Expertenkenntnisse und für die Strukturierung entsprechender transnationaler Berufsgruppen; sie fragen, ob die Berufskulturen während und nach den Nürnberger Prozessen nachhaltig verändert wurden.

Inserat

Präsentation

Um eine kollektive Veröffentlichung vorzubereiten, planen wir im Herbst 2015 einen Workshop zu den Nürnberger Prozessen am ISP (Universität Paris-Ouest-Nanterre) und am IHMC (Ecole Normale supérieure, Paris). Dieses Treffen soll die Diskussion zwischen ForscherInnen aus verschiedenen Ländern und Fächern erleichtern, die seit einigen Jahren dazu beigetragen haben, die Analyse der Nürnberger Prozesse zu erneuern. Die umfangreiche Literatur zu diesen Prozessen konzentrierte sich bisher im Wesentlichen auf zwei Aspekte: einerseits wurden ihre politische Vorbereitung, ihr Verlauf und ihre justizielle Schlussfolgerung erforscht; andererseits wurde die Rolle der Nürnberger Prozesse im allgemeineren Kontext der Entnazifizierung in Deutschland und des europäischen „Ausgangs“ aus dem zweiten Weltkriegs durchleuchtet. Ebenfalls wurden ihre mehr oder weniger langfristigen Auswirkungen auf die Bildung einer Erinnerung an den Nationalsozialismus diskutiert.

In jüngerer Zeit sind neue Ansätze entstanden, die auf der einen Seite von der Sozialgeschichte und der Berufssoziologie, auf der anderen Seite von der Soziologie der internationalen Organisationen und post-Konflikt Situationen angeregt wurden. Die entsprechenden Forschungen konzentrieren sich auf die Angestellten der Gerichtshöfe, die für Kriegsverbrechen zuständig waren (bzw. auf die Mitarbeiter der verschiedenen „Säuberungskommissionen“, die von den Alliierten instituiert wurden); sie interessieren sich für die Entstehung neuer Expertenkenntnisse und für die Strukturierung entsprechender transnationaler Berufsgruppen; sie fragen, ob die Berufskulturen während und nach den Nürnberger Prozessen nachhaltig verändert wurden.

Ziel dieses Workshops ist, im Dialog mit Forschern aus verschiedenen Disziplinen, diese neuen Forschungsansätze vorzustellen und zu diskutieren.

Themen

Zwei Themen sollen hervorgehoben werden:

1) Die Nürnberger Prozesse und die Karrierewege ihrer MitarbeiterInnen

Innovativ und vielversprechend scheint die Untersuchung der Karrieren der Personen, die an der Vorbereitung und an der Durchführung der Nürnberger Prozesse teilgenommen haben. Neben den Juristen nahmen andere Fachleute an den Prozessen teil, die dazu beigetragen haben, aus diesen Prozessen ein „Innovationslabor“ zu machen. Außerdem kann der Einstieg in das Thema „Nürnberg“ ausgehend von Fragestellungen und Methoden (etwa der Prosopographie) der Sozialgeschichte und der Berufssoziologie möglicherweise dazu beitragen, klassische Fragen (etwa die Beziehung zwischen Justiz und Erinnerung) umzuformulieren.

2) Die Nürnberger Prozesse und der Um/Neudefinierung der Berufskulturen

Hier werden die Nürnberger Prozesse in die lange Geschichte der Berufe/Professionen eingereiht und es wird die Frage aufgeworfen, ob und wie sie die internen Diskursen und Praxen bestimmter Berufsgruppen bzw. ihr Selbstbewusstsein geprägt haben, wie es etwa für die Ärzte (Definition einer „Berufsethik“) der Fall war.

Organisation

Organisation : Guillaume Mouralis (ISP, Paris) und Marie-Bénédicte Vincent (ENS, Paris).

Wissenschaftsausschuss: Guillaume Mouralis (ISP, Paris), Marie-Bénédicte Vincent (ENS, Paris), Annette Weinke (Universität Jena), Annette Wieviorka (CNRS, Paris).

Vortragsvorschläge 

Abstracts auf Deutsch oder Englisch können vor dem

1. Mai 2015

an die folgenden Mail-Adressen eingereicht werden: mariebvincent@yahoo.fr ; g.mouralis@gmail.com

Alle Kosten (einschließlich einer einmaligen Übernachtung in Paris) werden übernommen.

Orte

  • Institut des sciences sociales du politique (ISP-Université Paris-Ouest-Nanterre) | Institut d’histoire moderne et contemporaine (IHMC-Ecole normale supérieure)
    Paris, Frankreich (75)

Daten

  • vendredi, 01. mai 2015

Schlüsselwörter

  • procès de Nuremberg, professions, cultures professionnelles, sortie de guerre, dénazification

Kontakt

  • Marie-Bénédicte Vincent
    courriel : marie_benedicte [dot] vincent_daviet [at] univ-fcomte [dot] fr
  • Guillaume Mouralis
    courriel : g [dot] mouralis [at] gmail [dot] com

Informationsquelle

  • Marie-Bénédicte Vincent
    courriel : marie_benedicte [dot] vincent_daviet [at] univ-fcomte [dot] fr

Zitierhinweise

« Die Nürnberger Prozesse », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am jeudi, 05. février 2015, https://calenda-formation.labocleo.org/316958

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