StartseiteIpseität and Alterität: Neudenken der Subjektivität mit Levinas

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Ipseität and Alterität: Neudenken der Subjektivität mit Levinas

Ipséité et altérité : repenser la subjectivité avec Levinas

Ipseity and Alterity: Re-thinking Subjectivity with Levinas

AUC Interpretationes 2020/1

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Veröffentlicht am jeudi, 29. octobre 2020

Zusammenfassung

Philosophien, die sich um das Konzept der Subjektivität drehen, scheinen in der aktuellen philosophischen Debatte bereits veraltet zu sein, während Philosophien „nach“ der Subjektivität ihren Platz eingenommen haben. Wenn wir es jedoch wagen, die Lebendigkeit einer Philosophie zu betonen, welche die Subjektivität als zentrales Thema betrachtet, in welchem Sinne könnte dies mehr als ein einfacher Anachronismus sein? Was macht eine solche Lebendigkeit aus, zu welchen philosophischen Debatten könnte uns eine solche Philosophie führen, und könnte sie die Probleme unserer Zeit beleuchten? Um einige mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden, widmet sich die nächste Ausgabe von Interpretationes Emmanuel Levinas und seinen Innovationen auf dem Gebiet der Subjektivitätsforschung, insbesondere in Bezug auf die Begriffe „Ipseität“ und „Alterität“.

Inserat

Präsentation

Philosophien, die sich um das Konzept der Subjektivität drehen, scheinen in der aktuellen philosophischen Debatte bereits veraltet zu sein, während Philosophien „nach“ der Subjektivität ihren Platz eingenommen haben. Wenn wir es jedoch wagen, die Lebendigkeit einer Philosophie zu betonen, welche die Subjektivität als zentrales Thema betrachtet, in welchem Sinne könnte dies mehr als ein einfacher Anachronismus sein? Was macht eine solche Lebendigkeit aus, zu welchen philosophischen Debatten könnte uns eine solche Philosophie führen, und könnte sie die Probleme unserer Zeit beleuchten? Um einige mögliche Antworten auf diese Fragen zu finden, widmet sich die nächste Ausgabe von Interpretationes Emmanuel Levinas und seinen Innovationen auf dem Gebiet der Subjektivitätsforschung, insbesondere in Bezug auf die Begriffe „Ipseität“ und „Alterität“.

Basierend auf der phänomenologischen Tradition, lädt der jüdisch-französische Philosoph uns ein, zahlreiche traditionelle Begriffe neu zu denken. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass seine philosophische Forschung ein Weg ist, ein neues und ethisches Konzept der Subjektivität zu entwickeln: die Hypostase als Geburt des Ego aus dem anonymen und unpersönlichen Sein, gefolgt von seinem Genuss von Essen, dem Besitz seines Eigentums und letztlich seiner Herrschaft über die Welt, führt schlussendlich zur Transzendenz dieses inneren Egoismus in die absolute Verantwortung für den anderen. Levinas‘ später Formulierungen wie „der-Andere-im-Selben“ oder "der-Eine-für-den-Anderen" implizieren all diese Phase, die immer schon in ihrem Bezug zur Alterität zu denken sind. Sein Denken ist also weder eine Verstärkung der identischen Subjektivität noch eine einfache Verleugnung der Subjektivität selbst: Stattdessen ist Subjektivität Ipseität, aber zugleich grundlegend von der Alterität abhängig.

Diese innovativen Vorstellungen von Subjektivität können viele Philosophen inspirieren, die die entscheidende Rolle der Subjektivität ohne den Vorrang der egologischen Sphäre oder ihrer souveränen Identität gegenüber dem Anderssein erforschen möchten. Darüber hinaus sind sie nicht ausschließlich für den Bereich der Philosophie bedeutsam, sondern bieten auch einige konzeptionelle Werkzeuge um die Probleme unserer Zeit, wie etwa das Vorgehen der Migrationspolitik oder die Frage nach Gerechtigkeit für politische Häftlinge, neu und in der Achtung der Andersartigkeit des Anderen zu denken. Daher sollte „Ipseität und Alterität“ nicht nur als spezielles Thema für eine strikte textliche Exegese des levinasschen Werkens im Hinblick auf die Philosophiegeschichte betrachtet werden. Die Begriffe umfassen vielmehr die verschiedenen Bereiche des levinasschen Denkens und seine praktischen Anwendungen. Wir laden Sie hiermit ein, zu einem / einigen der folgenden Bereiche beizutragen.

  • Forschungen über die Leiblichkeit, Affektivität oder Raumzeitlichkeit, insbesondere aus phänomenologischen, ästhetischen oder kognitionswissenschaftlichen Perspektiven
  • Forschungen, welche die Gedanken von Levinas mit den transzendentalen Philosophien vergleichen oder sich auf methodologische Problematiken konzentrieren
  • Forschungen zum Verhältnis zwischen der Ethik und dem Politischen
  • Forschungen zu levinasschen Beschreibungen der Seinsmodalität des Ego oder der Erfahrung des Anderen (zum Beispiel: Hypostase, Genuss, Egoismus, Eros, Fruchtbarkeit, Diskurs, Besitz, Substitution usw.)
  • Forschungen zur levinasschen Kritik oder Neubestimmung der Begriffe der klassischen Philosophie wie Transzendenz und Immanenz, Endlichkeit und Unendlichkeit, Wahrheit, Freiheit und Wille, Sein und Seiende, Wesen, Erste Philosophie, Vorstellung, usw.
  • Forschungen in Bezug auf den historischen Kontext oder die Beeinflussung durch/ den Einfluss auf andere Philosophien  
  • Levinassche Forschungen auf dem Gebiet der Literaturkritik
  • Forschungen zu den Implikationen der levinasschen Philosophie für die Probleme der Bestimmung des Anderen (politische oder religiöse Konflikte, Geflüchtete, Massenmigration und eingewanderte Arbeiter, Minderheiten, Rassismus, Globalisierung usw.) in der heutigen Gesellschaft
  • Aktuelle oder mögliche Dialoge, ob kritisch oder komplementär, mit anderen Disziplinen wie Soziologie, Anthropologie, Theologie, Ästhetik, Hermeneutik, Geschichte, Politikwissenschaften, Rechtswissenschaft usw.
  • Rezensionen über veröffentlichte Übersetzungen von Levinas‘ Werken oder über Sekundärliteraturquellen

Einreichung

Bitte senden Sie Ihre Beiträge bis spätestens 30. November 2020

an andrda@seznam.cz und zugleich an sonya.joung@gmail.com. Es werden nur Artikel auf Französisch, Deutsch und Englisch. Bitte beachten Sie die beigefügten formalen Richtlinien.

Die nächste Ausgabe von Interpretationes befasst sich mit den levinasschen Innovationen im Forschungsbereich der Subjektivität, insbesondere anhand der Schlüsselwörter „Ipseität“ und „Alterität“. 

Editors

  • Marius Sitsch (Univerzita Karlova – Fakulta humanitních studií; mariussitsch@hotmail.de)
  • Hanna Trindade (Univerzita Karlova – Fakulta humanitních studií; hanna_trindade@hotmail.com)

Managing Editor

  • Karel Novotný (Univerzita Karlova, Fakulta humanitních studií; karel.novotny@fhs.cuni.cz)

Editorial Board

  • Lamia Abi Rached (Master Erasmus Mundus EuroPhilosophie)
  • Paula Angelova (Sofia University – St. Kliment Ohridsky)
  • Lucia Belloro (Université Paris 3 – Sorbonne-Nouvelle)
  • Juliano Bonamigo (Universidade de São Paulo)
  • Xavier Briere (Master Erasmus Mundus EuroPhilosophie)
  • Kyla Bruff (Memorial University of Newfoundland)
  • Oscar P. Bustamante (Université catholique de Louvain)
  • Élise Coquereau (Universität Wien/ Univerzita Karlova)
  • Irakli Dekanozishvili (Université Toulouse – Jean Jaurès / Bergische Universität Wuppertal)
  • Stephan Dorf (Master Erasmus Mundus EuroPhilosophie)
  • Melina Duarte (UiT The Arctic University of Norway)
  • Phillipe G. El-Hajj (Master Erasmus Mundus EuroPhilosophie)
  • Blerina Hankollari (Université Toulouse – Jean Jaurès)
  • Kouamen Hoeradip (Université catholique de Louvain)
  • Ivan Jurkovic (EuroPhilosophie)
  • Abbed Kanoor (Bergische Universität Wuppertal)

Kategorien


Daten

  • lundi, 30. novembre 2020

Schlüsselwörter

  • Levinas, philosophie, phénoménologie, ipséité, altérité, subjectivité

Kontakt

  • Seongkyeong Joung
    courriel : sonya [dot] joung [at] gmail [dot] com
  • Daniela Matysová
    courriel : andrda [at] seznam [dot] cz

Informationsquelle

  • Seongkyeong Joung
    courriel : sonya [dot] joung [at] gmail [dot] com

Zitierhinweise

« Ipseität and Alterität: Neudenken der Subjektivität mit Levinas », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am jeudi, 29. octobre 2020, https://calenda-formation.labocleo.org/810856

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