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Verkörperung von Freiheit und Zwang in der Sozialen Arbeit

Corps et travail social : entre libertés et contraintes…

Bodies and social work - between liberty and constraints

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Veröffentlicht am mardi, 11. juin 2013

Zusammenfassung

Obwohl in sozialen Einrichtungen menschliche Körper und Emotionen allgegenwärtig sind – ob es sich dabei um kindliche, jugendliche, erwachsene, betagte, behinderte Körper handelt – wird diese Tatsache bei der Gewinnung und Weiterentwicklung von Wissen allzu oft ausgeblendet. Die Körperlichkeit und alle damit verbundenen Normen, Praktiken, Affekte und Erscheinungsformen sind sowohl in der Sozialarbeit, wie auch der Sozialpädagogik und der Soziokulturellen Animation zentral, sie bilden Kerngehalte des Beziehungsaufbaus zwischen Fachkräften und Leistungsempfangenden. Nachdem sie lange aus den berufsbildenden Prozessen ausgeklammert wurden, gewinnen sie derzeit an Bedeutung. Es fehlt jedoch vielfach an vertieften Analysen und einer kritischen Diskussion. Die Reflexion über die Inszenierung der Körperlichkeit in der Sozialen Arbeit muss weiter entwickelt und verbreitet werden, um den professionellen Umgang mit schwierigen Situationen einerseits weiter zu verbessern, andererseits aber auch kritisch zu diskutieren.

Inserat

Call for papers

Obwohl in sozialen Einrichtungen menschliche Körper und Emotionen allgegenwärtig sind – ob es sich dabei um kindliche, jugendliche, erwachsene, betagte, behinderte Körper handelt – wird diese Tatsache bei der Gewinnung und Weiterentwicklung von Wissen allzu oft ausgeblendet. Die Körperlichkeit und alle damit verbundenen Normen, Praktiken, Affekte und Erscheinungsformen sind sowohl in der Sozialarbeit, wie auch der Sozialpädagogik und der Soziokulturellen Animation zentral, sie bilden Kerngehalte des Beziehungsaufbaus zwischen Fachkräften und Leistungsempfangenden. Nachdem sie lange aus den berufsbildenden Prozessen ausgeklammert wurden, gewinnen sie derzeit an Bedeutung. Es fehlt jedoch vielfach an vertieften Analysen und einer kritischen Diskussion.

Verschiedene Standardisierungsprinzipien in der Sozialen Arbeit führen zu Normierungen im Umgang mit Emotionen, Sexualität und Körperlichkeit. So werden zum Beispiel gewisse positive oder negative Affekte aus der Arbeit ausgeklammert, sowie körperliche und sexuelle Tabus eingehalten oder auch überschritten. Die Reflexion über die Inszenierung der Körperlichkeit in der Sozialen Arbeit muss weiter entwickelt und verbreitet werden, um den professionellen Umgang mit schwierigen Situationen einerseits weiter zu verbessern, andererseits aber auch kritisch zu diskutieren.

Dieses dreitägige Symposium wird Gelegenheit bieten, über Stellenwert, Definition und Dimensionen der Körperlichkeit im Sozialwesen zu reflektieren. Es soll herausgearbeitet werden:

  • unter welchen aufgezwungenen Bedingungen und erworbenen Freiheiten Körper und Emotionen in der Praxis der Sozialen Arbeit ihren Platz finden
  • wo die Grenze gezogen wird zwischen sozial erwünschtem Einwirken auf Körper und struktureller oder kultureller Gewalt
  • wie Intimität, Privatsphäre und Soziales in verschiedenen Bereichen unterschiedlich definiert und abgegrenzt werden
  • inwieweit künstlerische, sinnliche und körperliche Erfahrungen geeignete Instrumente darstellen, um die Kluft zwischen Theorie und Praxis zu überwinden.

Vorlegen

In den Plenarveranstaltungen (mit deutsch-französischer Simultanübersetzung), sowie in den thematischen Workshops werden verschiedene Aspekte der Körperlichkeit und der Emotionen im Rahmen der Sozialen Arbeit thematisiert.

Wir ersuchen daher Fachkräfte aus der Praxis der Sozialen Arbeit, sowie aus Forschung und Lehre einen 15-minütigen Beitrag zu diesem Symposium in deutscher oder französischer Sprache einzureichen. Diese Präsentation (Vortrag, Film, Theater) bildet Bestandteil eines 90-minütigen Workshops, in dem das entsprechende Thema behandelt wird.

Bitte reichen Sie eine Zusammenfassung Ihres Beitrags in deutscher oder französischer Sprache auf der Webseite acorts.hevs.ch mit maximal 4‘000 Zeichen, zusammen mit Ihrem Porträt (max. 300 Zeichen) und einer Bibliografie (max. 2‘000 Zeichen) ein.

Einsendeschluss für die Beiträge ist der 30. Juni 2013.

Die Vorschläge werden in der Reihenfolge ihres Eintreffens vom wissenschaftlichen Ausschuss evaluiert, und die AutorInnen erhalten bis am 2. September 2013 Bescheid, ob ihr Beitrag akzeptiert wurde oder nicht. Die Zusammenfassung aller am Symposium dargebotenen Präsentationen wird in einer Broschüre veröffentlicht.

Auswahlbibliografie

  • Alex, Gabriele. Kocke-Daffa, Sabine (Hrsg.). Sex and the body. Ethnologische Perspektiven zu Sexualität, Körper und Geschlecht. Bielefeld: transcript, 2005.
  • Asefaw, Fana. Weibliche Genitalbeschneidung: Hintergründe, gesundheitliche Folgen und nachhaltige Prävention. Königstein/Taunus: U. Helmer, 2008.
  • Bannasch, Manuela. Behinderte Liebe verhinderte Lust. Neu-Ulm: AG SPAK Bücher, 2002.
  • Butler Judith: Die Macht der Geschlechternormen. Frankfurt: Suhrkamp, 2009.
  • Bütow, Birgit. Kahl, Ramona. Stach, Anna (Hrsg.). Körper. Geschlecht. Affekt. Selbstinszenierungen und Bildungsprozesse in jugendlichen Sozialräumen. Frankfurt: Springer, 2013.
  • Dederich, Markus. Körper, Kultur und Behinderung. Bielefeld: transcript, 2007.
  • Fiedler, Peter. Sexualität. Reclam Verlag, 2010.
  • Foucault, Michel. Sexualität und Wahrheit. Bd. 1-3. Frankfurt a. M. : Suhrkamp, 1983-1989.
  • Graf, Erich Otto. Die Welt als Barriere: Deutschsprachige Beiträge zu den Disability Studies. Bern: Edition Soziothek, 2007.
  • Goffman, Erving. Wir alle spielen Theater. Die Selbstdarstellung im Alltag. München: Piper, 2003.
  • Hartmann, Jutta. Klesse, Christian. Wagenknecht, Peter. Fritsche, Bettina. Hackmann, Kristina. (Hrsg.): Heteronormativität. Empirische Studien zu Geschlecht, Sexualität und Macht. Studien interdisziplinäre Geschlechterforschung, Band 10. Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 2007.
  • Hornung, Rainer. Buddeberg, Claus. Bucher, Thomas (Hrsg.). Sexualität im Wandel. Zürich: Hochschulverlag, 2004.
  • Laqueur, Thomas Walter. Auf den Leib geschrieben: Die Inszenierung der Geschlechter von der Antike bis Freud. Frankfurt: Campus, 1992.
  • Le Breton, David. Schmerz: eine Kulturgeschichte. Zürich : Diaphanes, 2003.
  • Mürner, Christian. Schönwiese, Volker. (Hrsg.) Das Bildnis eines behinderten Mannes. Bildkultur der Behinderung vom 16. bis ins 21. Jahrhundert. Neu-Ulm: AG-SPAK-Bücher, 2006.

Wissenschaftlicher Beirat

  • Annick Anchisi, Haute École de Santé Vaud
  • Magalie Bacou, Centre d’Etude et de Recherche Travail Organisation Pouvoir
  • Ursula Christen, Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Valais-Wallis
  • Dayer Caroline, Université de Genève, Faculté de Psychologie et des Sciences de l’éducation
  • Lucie Kniel-Fux, Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Valais-Wallis
  • Susanne Lorenz, Haute école de travail social, HES-SO Valais-Wallis
  • Francis Loser, Haute école de travail social, Genève
  • Clothilde Palazzo-Crettol, Haute école de travail social, HES-SO Valais-Wallis
  • Kim Stroumza Boesch, Haute école de travail social, Genève
  • Barbara Waldis, Hochschule für Soziale Arbeit, HES-SO Valais-Wallis

Orte

  • HES-SO Valais-Wallis - Route de la Plaine 2
    Sierre, Schweiz

Daten

  • dimanche, 30. juin 2013

Schlüsselwörter

  • travail, social, corps, institution, corporeité

Kontakt

  • Éline de Gaspari
    courriel : eline [dot] degaspari [at] hevs [dot] ch

Verweis-URLs

Informationsquelle

  • Éline de Gaspari
    courriel : eline [dot] degaspari [at] hevs [dot] ch

Zitierhinweise

« Verkörperung von Freiheit und Zwang in der Sozialen Arbeit », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am mardi, 11. juin 2013, https://calenda-formation.labocleo.org/245642

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