HomeEcology and the right/left divide: convergences and divergences between Germany and France from the 1970s to the present day

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Ecology and the right/left divide: convergences and divergences between Germany and France from the 1970s to the present day

Die Ökologie im rechten und linken Spektrum: Konvergenzen und Divergenzen zwischen Deutschland und Frankreich von den 1970er Jahren bis heute

L'écologie dans le clivage gauche-droite : convergences et divergences entre l'Allemagne et la France des années 1970 à nous jours

Franco-German research workshop for young researchers, Université de Lorraine / Universität des Saarlandes, autumn 2015

Deutsch-­französischer Workshop für NachwuchswissenschaftlerInnen, Université de Lorraine / Universität des Saarlandes, Herbst 2015

Atelier de recherche franco-­allemand pour jeunes chercheurs, université de Lorraine / universität des Saarlandes, automne 2015

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Published on jeudi, octobre 30, 2014

Summary

L’objet de l’atelier sera d’étudier les spécificités de l’écologie en politique en comparant la situation allemande à la situation française, depuis les débuts de l’écologie politique dans les années 1970 jusqu’à nos jours. À la recherche d’évolutions parallèles, de convergences ou de divergences, l’atelier ne se limitera pas à une définition étroite des termes d’écologie et de politique mais s’attachera au contraire à les redéfinir. Cette question pourra être abordée sous différents aspects : acteurs, courants, mouvements, réseaux / institutions, structures, partis / idéologies, programmes, revendications, valeurs / modes d’expression et de diffusion / corps, symboles et représentations.

Ziel des Workshops ist die Auseinandersetzung mit den Spielarten der Ökologie in der deutschen und französischen Politik, von den Anfängen der politischen Ökologie in den 1970ern bis heute. Auf der Suche nach parallelverlaufenden, konvergierenden oder auseinanderdriftenden Entwicklungen in Frankreich und Deutschland erschöpft sich die Tagung nicht in einer engen Begriffsbestimmung von „Ökologie“ und „Politik“, sondern ist bestrebt, diese Kategorien neu zu definieren. Diese Fragestellung kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden: Akteure, Strömungen, Bewegungen, Netzwerke / Institutionen, Strukturen, Parteien / Ideologien, Programme, Forderungen, Werte / Ausdrucksarten und Verbreitungskanäle / Körper, Symbole und Vorstellungen.

Announcement

Inhalt und Ziele

Die gegenwärtig „natürlich“ erscheinende Verortung der Ökologie im linken politischen Lager ist ein relativ neues Phänomen und keineswegs selbstverständlich, auch wenn die Mehrzahl der Grünen und der französischen Verts als Alt-Achtundsechziger und somit als Erben der unkonventionellen „neuen Linken“ und ihrer Forderung nach individueller Emanzipation und Selbstverwirklichung auftreten.

Die jüngsten Debatten um die Bildung schwarz-­grüner Koalitionen oder die um mögliche Bündnisse zwischen Umweltschützern und regionalistischen Bewegungen weisen erneut auf die politischen Ambivalenzen der Ökologie hin und rufen öffentliche Kontroversen hervor. Auch wenn die grünen Parteien weiterhin größtenteils als Sprachrohre progressiver Forderungen wahrgenommen werden (Naturschutz, Anti-­Atomkraft, Feminismus, Pazifismus, Solidarität für die Dritte-­Welt, usw.), werden sie auch häufig bezichtigt, die Träger eines rückwärtsgewandten Pessimismus bzw. einer reaktionären Feindseligkeit gegenüber technologischen Entwicklungen zu sein, gar eine gefährliche Nähe zum rechtsextremen Lager aufzuweisen, sobald sie etwa auf Parallelen zwischen Artenvielfalt und kultureller Vielfalt in der Gesellschaft pochen. Gegner der Vereinnahmung des Umweltschutzes durch das linke politische Lager werden nicht müde, die Ökologie als „genuin konservatives Anliegen“ (Heinz­Siegfried Strelow) darzustellen und fordern das rechte politische Lager auf, jene in seinem Diskurs wiederaufzugreifen, um dieses verlassene Terrain wiederzubesetzen.

Diese Widersprüche scheinen die Ohnmacht der herkömmlichen politischen Kategorien (rechts, links) für die Verortung der Ökologie an den Tag zu legen. Dieser Tatbestand ist weniger verwunderlich, wenn man bedenkt, dass sich die deutschen und französischen grünen Parteien ursprünglich aus einer doppelten Opposition gegen die neoliberale Rechte und die produktivistische Linke herausbildeten, denen sie gleichermaßen ihre Orientierung am materiellen Wohlstand, ihre vom 19. Jahrhundert übernommene Wissenschaftsgläubigkeit und ihren Fortschrittsoptimismus vorwarfen. Während die Ökokonservativen um Herbert Gruhl und Baldur Springmann den Grünen 1982 aufgrund ihrer „Unterwanderung“ durch maoistische Gruppen den Rücken kehrten, gaben die Verts im Kontext der Neubildung der Linken ihre weder-­rechts-­noch-­links-­Strategie auf und verfolgten unter der impulsgebenden Kraft von Dominique Voynet eine Bündnisstrategie, die ausschließlich auf die Sozialisten und weiter links stehende Kräfte ausgerichtet war. Gleichzeitig blieben rechte, gar rechtsextreme Tendenzen bestehen: So griff Hubert Weinzierl, langjähriger Vorsitzender (1983-­1998) des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), unverblümt autoritäre und konservative Forderungen auf, ohne dass er deswegen in der Öffentlichkeit als Rechter galt. Die Nationaldemokratische Partei Deutschlands verankerte ihrerseits Anfang der 1970er Jahre den Lebens-­, Heimat-­ und Umweltschutz in ihrem Programm und stellte ihn in den Dienst ihrer extremistischen und fremdenfeindlichen Weltanschauung.

Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie die Ökologie einen Brückenschlag zwischen linkem und rechtem Lager ermöglichte und die politischen Kategorien verschwimmen ließ. Heute zeigen Jutta Ditfurths scharfe Attacken gegen den „neokonservativen Rollback“ von Bündnis 90/Die Grünen sowie der von Jean-­Luc Mélenchon geforderte „Ökosozialismus“ als Synthese zwischen Ökologie, Sozialismus und Republikanismus, dass die Ökologie weiterhin unterschiedliche, gar widersprüchliche politische Strategien bedient.

Ziel des Workshops ist die Auseinandersetzung mit den Spielarten der Ökologie in der deutschen und französischen Politik, von den Anfängen der politischen Ökologie in den 1970ern bis heute. Auf der Suche nach parallelverlaufenden, konvergierenden oder auseinanderdriftenden Entwicklungen in Frankreich und Deutschland erschöpft sich die Tagung nicht in einer engen Begriffsbestimmung von „Ökologie“ und „Politik“, sondern ist bestrebt, diese Kategorien neu zu definieren. Diese Fragestellung kann aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet werden:

    • Akteure, Strömungen, Bewegungen, Netzwerke
    • Institutionen, Strukturen, Parteien
    • Ideologien, Programme, Forderungen, Werte
    • Ausdrucksarten und Verbreitungskanäle
    • Körper, Symbole und Vorstellungen

Teilnahmebedingungen

Dieser interdisziplinäre Workshop richtet sich vorrangig an deutsche und französische NachwuchswissenschaftlerInnen (DoktorandInnen und Post-­DoktorandInnen) aus unterschiedlichen Fachrichtungen (Geschichte, Politikwissenschaft, Philosophie, Soziologie, Umweltwissenschaften, Geographie, Landeskunde, Literatur, Linguistik, usw.). Beitragsvorschläge mit einer vergleichenden Perspektive werden bevorzugt.

Für die Vorträge sind jeweils 30 Minuten vorgesehen.

Die Veröffentlichung der Beiträge sowie die Erstattung der Reise-­ und Aufenthaltskosten werden gewährleistet, sofern die finanziellen Mittel es erlauben.

Die Abstracts (400 bis 500 Wörter) können 2014 eingereicht werden

bis zum 15. November

Wissenschaftlicher Beirat

    • Dr. Olivier Hanse, Maître de Conférences, Université de Lorraine, Laboratoire CEGIL (Centre d'Etudes Germaniques Interculturelles de Lorraine)
    • Annette Lensing, Doctorante contractuelle, Université de Lorraine, CEGIL
    • Dr. Birgit Metzger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität des Saarlandes, Historisches Institut, Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte.

Présentation

De part et d’autre du Rhin, il semble aujourd’hui « naturel » de placer l’écologie à la gauche de l’échiquier politique. Ce positionnement relativement récent ne va pourtant pas de soi, même si les écologistes des Verts et des Grünen se présentent majoritairement comme les héritiers de la « nouvelle gauche » non conventionnelle et soixante-huitarde, de son souci d’émancipation et d’épanouissement individuels.

Les débats actuels qui entourent la constitution de coalitions entre les verts et les conservateurs ou d’alliances entre écologistes et mouvements régionalistes sont révélateurs des ambivalences persistantes de l’écologie et suscitent des controverses dans l’espace public. Si les partis verts sont toujours majoritairement perçus comme des porte-­voix de revendications progressistes (protection de la nature, lutte anti-­nucléaire, féminisme, pacifisme, tiers-­mondisme, etc.), ils se retrouvent aussi fréquemment accusés d’être les porteurs d’un pessimisme rétrograde, d’une hostilité réactionnaire à l’égard des avancées technologiques voire d’une dangereuse proximité avec l’extrême droite dès lors qu’ils exaltent les liens entre biodiversité et diversité culturelle au sein de la société humaine. Certains adversaires de la récupération de la lutte environnementale par la gauche persistent à concevoir l’écologie comme « une cause fondamentalement conservatrice » (Heinz-Siegfried Strelow), que la droite serait invitée à réintégrer à son discours pour reconquérir ce terrain délaissé.

De telles contradictions révèlent l’apparente caducité des catégories politiques traditionnelles (droite, gauche), qui semblent ne pas opérer pour « situer » l’écologie. Ce constat est moins surprenant quand on sait qu’à l’origine, en France comme en Allemagne, les partis verts se sont fondés dans un esprit de double opposition, contre la droite néolibérale mais aussi contre la gauche productiviste, supposées unies dans leur concentration sur la prospérité matérielle, leur scientisme hérité du XIXe siècle et leur foi aveugle dans le progrès. Par la suite, tandis qu’outre-­Rhin les écoconservateurs autour de Herbert Gruhl et Baldur Springmann quittèrent les Grünen en 1982 en accusant son « noyautage » par les groupes maoïstes, les Verts abandonnèrent leur ligne stratégique du « ni ni » dans le contexte de la recomposition de la gauche et se lancèrent, sous l’impulsion de Dominique Voynet, dans une logique qui aboutira à conclure exclusivement des alliances avec les socialistes ou la « gauche de la gauche ». Dans le même temps, des tendances ancrées à droite, voire à l’extrême droite du spectre politique persistèrent : ainsi, Hubert Weinzierl, président de la Confédération allemande pour l’environnement et la protection de la nature (BUND) de 1983 à 1998, défendit ouvertement des revendications autoritaires et conservatrices, sans pour autant être perçu comme une personnalité d’extrême droite. Le Parti national-­démocrate d’Allemagne inscrivit quant à lui la protection de la vie, de la «Heimat» et de l’environnement dans son programme au début des années 1970, les mettant au service d’une vision du monde extrémiste et xénophobe.

On est dès lors en droit de se demander comment l’écologie est parvenue à bâtir des passerelles entre la droite et la gauche, à brouiller les catégories politiques. Aujourd’hui, les violentes attaques lancées par Jutta Ditfurth contre le «rollback néoconservateur » de Bündnis 90/Die Grünen de même que l’« écosocialisme » prôné par Jean-­Luc Mélenchon comme synthèse entre écologie, socialisme et républicanisme montrent que l’écologie continue à servir des stratégies politiques différentes, voire contradictoires.

L’objet de l’atelier sera d’étudier les spécificités de l’écologie en politique en comparant la situation allemande à la situation française, depuis les débuts de l’écologie politique dans les années 1970 jusqu’à nos jours. A la recherche d’évolutions parallèles, de convergences ou de divergences, l’atelier ne se limitera pas à une définition étroite des termes d’écologie et de politique mais s’attachera au contraire à les redéfinir. Cette question pourra être abordée sous différents aspects :

  • Acteurs, courants, mouvements, réseaux
  • Institutions, structures, partis
  • Idéologies, programmes, revendications, valeurs
  • Modes d’expression et de diffusion
  • Corps, symboles et représentations

Soumission des contributions

Cet atelier interdisciplinaire s’adresse en priorité à de jeunes chercheurs (doctorants ou post­doctorants) allemands et français (historiens, politistes, philosophes, sociologues, géographes, chercheurs en sciences de l’environnement, civilisationnistes, littéraires, linguistes, etc.). Les langues de travail seront le français et l’allemand. Les perspectives comparatives seront privilégiées.

Le temps alloué à chacun pour présenter sa communication sera de 30 minutes environ.

La publication des contributions ainsi que le remboursement des frais de déplacement et de logement sont prévus, dans la mesure des subventions et financements qui pourront être obtenus.

Les propositions de communication (400-­500 mots environ) peuvent être envoyées

jusqu’au 15 novembre 2014.

Comité scientifique et d'organisation

  • Dr. Olivier Hanse, Maître de Conférences, Université de Lorraine, Laboratoire CEGIL (Centre d'Etudes Germaniques Interculturelles de Lorraine)
  • Annette Lensing, Doctorante contractuelle, Université de Lorraine, CEGIL
  • Dr. Birgit Metzger, Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Universität des Saarlandes, Historisches Institut, Lehrstuhl für Europäische Zeitgeschichte.

Places

  • Université de Lorraine
    Metz, France (57)
  • Universität des Saarlandes
    Saarbrücken, Federal Republic of Germany

Date(s)

  • samedi, novembre 15, 2014

Keywords

  • écologie, nature, politique, acteur, structure, valeur, représentation

Contact(s)

  • Annette Lensing
    courriel : annette [dot] lensing [at] unicaen [dot] fr
  • Birgit Metzger
    courriel : b [dot] metzger [at] mx [dot] uni-saarland [dot] de
  • Olivier Hanse
    courriel : olivier [dot] hanse [at] univ-lorraine [dot] fr

Information source

  • Annette Lensing
    courriel : annette [dot] lensing [at] unicaen [dot] fr

To cite this announcement

« Ecology and the right/left divide: convergences and divergences between Germany and France from the 1970s to the present day », Call for papers, Calenda, Published on jeudi, octobre 30, 2014, https://calenda-formation.labocleo.org/302424

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