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100 Jahre allgemeines Wahlrecht in Luxemburg

Cent ans de suffrage universel au Luxembourg

100 years of universal suffrage in Luxembourg

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Veröffentlicht am jeudi, 27. décembre 2018

Zusammenfassung

2019 jährt sich der Zeitpunkt der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Luxemburg zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass werden die Abgeordnetenkammer und das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst eine große Ausstellung zu den vorhergehenden Entwicklungen, zur Ausgestaltung des Wahlrechts 1919 und zu dem dadurch in Gang gesetzten Demokratisierungsprozess in der Luxemburger Gesellschaft präsentieren. In diesem Rahmen wird ebenfalls eine wissenschaftliche Konferenz stattfinden. Sie wird auf die Ursprünge der Diskussion um das allgemeine Wahlrecht und auf den Einsatz für diese Forderung in Luxemburg und in Europa eingehen sowie ihre Umsetzung in den Jahren 1917-1919 und ihre Auswirkungen in den folgenden Jahrzehnten betrachten.

Inserat

Präsentation

2019 jährt sich der Zeitpunkt der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Luxemburg zum hundertsten Mal. Aus diesem Anlass präsentieren die Abgeordnetenkammer und das Nationalmuseum für Geschichte und Kunst eine große Ausstellung zu den vorhergehenden Entwicklungen, zur Ausgestaltung des Wahlrechts 1919 und zu dem dadurch in Gang gesetzten Demokratisierungsprozess in der Luxemburger Gesellschaft. Die Ausstellung im Nationalmuseum wird bis zum 6. September 2020 dauern. In diesem Rahmen wird am 28. und 29. Februar 2020 ebenfalls eine internationale wissenschaftliche Konferenz stattfinden. Sie wird auf die Ursprünge der Diskussion um das allgemeine Wahlrecht und auf den Einsatz für diese Forderung in Luxemburg und in Europa eingehen sowie ihre Umsetzung und ihre Auswirkungen in den folgenden Jahrzehnten betrachten.

Die Beiträge zur Konferenz sollen das allgemeine Wahlrecht in der europäischen bzw. luxemburgischen Geschichte in einer komparativen bzw. interdisziplinären Herangehensweise beleuchten (Politik- und Sozialwissenschaft, Literaturwissenschaft, Kunst- und Medienwissenschaft, ...). Ein markanter Aspekt des luxemburgischen Kasus war, dass die Einführung des allgemeinen Wahlrechts sowohl die Gesamtheit der Frauen betraf als auch eine hohe Anzahl von Männern, die von dem bis dahin geltenden Zensus-Wahlrecht ausgeschlossen waren. Beiträge, die sowohl die Geschichte des Frauen- als des Männerwahlrechts in Betracht ziehen, werden bevorzugt.

Spezifischer soll die Konferenz Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler zusammenbringen, die ein Interesse für die folgenden Fragen aufweisen:

  1. Zensuswahlrecht und Demokratie

  • Zensuswahlrecht und allgemeines Wahlrecht: Argumente und Diskurse;
  • Emanzipationsbewegungen;
  • Einfluss der internationalen Entwicklungen und Diskurse auf die Debatte in Luxemburg;
  • Recht und Emanzipation;
  • 1830 / 1848 / 1918-19: Die Rolle des allgemeinen Wahlrechts in den Revolutionen;
  • Die MonarchInnen und das Zensus-Wahlrecht;
  • Das allgemeine Wahlrecht: eine Forderung der Rechten oder der Linken?
  • Haltung der politischen und sozialen Bewegungen gegenüber dem Wahlrecht für Frauen und jenem für die Männer;
  • Feminismus, Wahlrecht und Vorstellungen zur Komplementarität der Geschlechterrollen.
  1. Die Einführung des allgemeinen Wahlrechts und ihre Folgen

  • Demokratie, Sprache und Nation;
  • Krieg und Demokratie ;
  • Monarchie und Demokratie;
  • Parlamentarische oder Volksdemokratie? Der Einfluss der internationalen kommunistischen Bewegung;
  • Die großen Debatten um eine Wahlrechtsreform: allgemeines Wahlrecht, Proporzwahlrecht, Panaschieren, Einführung von Wahlbezirken, Entschädigung der Abgeordneten, Kumulieren von Mandaten, Inkompatibilitäten, Wahlpflicht, Frage der Wahlsektionen, Referendum, …;
  • Demokratie und Krise des Parlamentarismus in der Zwischenkriegszeit;
  • Die Parteien und das neue Wählerkorps ab 1919;
  • Das Parlament und die Angst vor der kommunistischen Gefahr;
  • Das Parlament vor dem Zweiten Weltkrieg.
  1. Partizipation und Repräsentation seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs

  • Veränderungen in der Sichtweise der Rolle der Abgeordneten;
  • 1930er und 1960er Jahre: Verschwinden und Wiederauftauchen der Politikerinnen;
  • Die kulturelle Revolution von 1968 und die Demokratie;
  • Die Emanzipation der verheirateten Frau;
  • Sozio-demografische Entwicklung des Wählerkorps und Repräsentativität des Parlaments;
  • Forderungen nach politischer Parität zwischen Frauen und Männern;
  • Wahlrecht und Nationalität;
  • Infragestellungen des Wahlsystems: Parität, Einheitswahlbezirk, Wahlpflicht, Panaschieren,...;
  • Demonstrationen: Demokratie auf der Straße?
  • Partizipation, Referendum und direkte Demokratie gestern und heute;
  • Politik und Umfragen;
  • Demokratie 4.0;
  • Zwischen Ideologie und Marketing: die Entwicklung der politischen Kampagnen.

Vortragsvorschläge

Weitere Themenvorschläge im Zusammenhang mit dem allgemeinen Wahlrecht sind willkommen. Die Präsentationen werden eine maximale Länge von 20 Minuten haben. Konferenzsprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch.

Wir bitten um die Zusendung

Fristverlängerung bis zum 3.11.2019

von Vorschlägen mit einem Abstract (maximal 300 Wörter), einem kurzen CV und einer Titel-Auswahl von Arbeiten in Zusammenhang mit dem Thema der Konferenz (maximal 5) an folgende Adresse: rwagener@wielewatmirsinn.lu. Eine Antwort, ob Ihr Vorschlag zurückbehalten wurde, erfolgt kurzfristig.

Eine Veröffentlichung der Konferenzakten ist vorgesehen. Abgabetermin für die Manuskripte: 1.2.2020. Die Manuskripte sollen eine Länge von 40.000 Zeichen (Leerzeichen und Fußnotenapparat inklusive) nicht überschreiten. Manuskriptsprachen sind Deutsch, Französisch und Englisch. Das Redaktionskomitee behält sich vor, eine Auswahl auf Basis der Qualität der Beiträge und der Kohärenz der Publikation zu treffen.

Wissenschaftliche Leitung

  • Régis Moes, conservateur au Musée national d'histoire et d'art
  • Claude Frieseisen, Secrétaire général de la Chambre des Députés
  • Michel Polfer, Dr. habil., directeur du Musée national d'histoire et d'art (MNHA)
  • Renée Wagener, PhD, assistante scientifique auprès de la Chambre des Députés

Orte

  • Chambre des Députés du Luxembourg - 23, rue du Marché-aux-Herbes
    Luxemburg, Luxemburg (1728, Luxembourg)

Daten

  • dimanche, 03. novembre 2019

Schlüsselwörter

  • suffrage universel, suffrage censitaire, suffrage des femmes, participation, représentation, démocratisation, démocratie 4.0, première guerre mondiale, révolution 1918-1919, système électoral

Kontakt

  • Renée Wagener
    courriel : rwagener [at] wielewatmirsinn [dot] lu

Informationsquelle

  • Renée Wagener
    courriel : rwagener [at] wielewatmirsinn [dot] lu

Zitierhinweise

« 100 Jahre allgemeines Wahlrecht in Luxemburg », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am jeudi, 27. décembre 2018, https://calenda-formation.labocleo.org/529120

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