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Gottheiten in der Stadt

Les dieux dans la ville

Gods in the city

Religionen im Zentrum und an der Peripherie der Städte im Westen des römischen Reiches (1. - 6. Jh. n. Chr.)

Approches du paysage religieux urbain et suburbain en Occident (Ie-VIe siècle ap. J.-C.)

Approaches to the urban and suburban religious landscape in the West (1st-6th centuries AD)

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Veröffentlicht am jeudi, 28. mars 2013

Zusammenfassung

La Casa de Velázquez et l’Institut archéologique allemand de Madrid organisent la septième édition de leur atelier de formation pour jeunes chercheurs du 17 au 21 juin 2013, à Madrid, coordonnée cette année par Bertrand Goffaux, Dirce Marzoli et Fedor Schlimbach. Les travaux porteront cette année sur le paysage religieux urbain et suburbain en Occident, entre le Ie et le VIe siècle ap. J.-C. 

Inserat

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Zu allen Zeiten waren die Menschen bei der Definition ihres Verhältnisses zur Welt des Göttlichen bestrebt, Räume einzugrenzen und diesen Räumen – entsprechend ihrer Auffassung des Sakralen – verschiedene Status zuzuweisen. Diese Entwicklungen sind im ländlichen wie im städtischen Bereich gleichermaßen gut erkennbar, aber unter der römischen Herrschaft erfuhr der Westen eine starke Urbanisierung, der das Verhältnis zwischen den Menschen und den Gebieten, in denen sie lebten, stark veränderte – und das hatte Konsequenzen auch für die Sakraltopographie. Ein solcher urbaner Kontext funktionierte nicht von selbst, sondern er war vielmehr Resultat komplexer Interaktionen zwischen verschiedenen Akteuren, die nicht unbedingt dasselbe Konzept von Heiligkeit hatten. Andererseits erfuhr der urbane Raum im Lauf der ersten Jahrhunderte wesentliche Veränderungen, die auf politische, soziale, kulturelle oder religiöse Wandlungen zurückzuführen sein mögen. Von diesem Standpunkt aus gesehen, bietet die Topographie sakraler Orte ein besonders geeigneten Ansatz zum Erfassen der Kontinuitäten und Innovationen, die mit der Transformation der westlichen Gesellschaften einhergingen, und zwar in zweierlei Hinsicht:

  • Der progressive Aufbau eines organisierten Reiches rings um ein Netz von Städten und deren zugehörigen ländlichen Bereiche zog Veränderungen im Verhältnis zwischen weltlicher Macht und Religion nach sich. Im Verlauf dieser Zeit entwickelte sich die »polis religion«, eine Form von Kultausübung, in der die Gottheiten eng mit dem institutionellen Leben der Städte verbunden waren, und in der die sakralen Handlungen öffentlich durchgeführt wurden, sei es in den Zentren oder in den peripheren Bereichen der Städte. Aber bis zu welchem Punkt kann dieses Modell, das häufig mit der Romanisierung in Verbindung gebracht wird, auf die unterschiedlichen Regionen des Römischen Westens angewandt werden? Und wie gestaltete sich seine konkrete räumliche Umsetzung? Konzentrierten sich die Orte der Kultausübung im Zentrum, oder verteilten sie sich auf andere Bereiche städtischen Gebietes? Lassen sich die Wege eventueller Prozessionen erkennen? Und welcher Stellenwert kam solchen Kulten zu, die nicht zu den sacra publica gehörten, sondern zu privaten Religionen?
  • Der weite räumliche und zeitliche Rahmen zieht andererseits Überlegungen zu einem anderen Prozeß nach sich, der für die Städte des Römischen Westens in dieser Epoche kennzeichnend war, und zwar dem Übergang von einer nach außen gewandten ‘staatsbürgerlichen’ Religion hin zu einer gemeinschaftlichen Religion. An Ersterer nahm jedermann kraft seiner bürgerlichen Qualitäten teil, Letztere hingegen hatte gemeinschaftlichen Charakter, und dort war die Frömmigkeit bis zu einem gewissen Punkt Folge eines individuellen Beitrittes. Diese Entwicklung, die nicht allein auf die Christianisierung reduziert werden kann, mußte sich gleichfalls in den urbanen und in den suburbanen Raum einfügen. Wo befanden sich die unterschiedlichen Kultorte? Ist die Koexistenz verschiedener Religionen wahrnehmbar? Gibt es Anzeichen für die Wiederaufnahme paganer Kulte oder für die Weihe paganer Tempel für den christlichen Kult?

Zu allen diesen Fragen bietet die Archäologie in Verbindung mit anderen Quellen, seien sie literarisch, ikonographisch oder epigraphisch, unterschiedliche und kontrastierende Antworten – und dies sollte den Workshop prägen, der für all diejenigen Doktorandinnen und Doktoranden offen steht, deren Arbeiten mit den hier angesprochenen Aspekten zu tun haben.

Voraussetzung für die Teilnahme

Die Bewerbung ist bis zum 8. April 2013 über die Webseite der Casa de Velázquez (s. o.) möglich.

Um zum Bewerbungsformular zu gelangen http://www.casadevelazquez.org/index.php?id=333&L=4

  • Nachname und Name
  • Titel der Doktorarbeit
  • Doktorvater
  • Universität
  • Beschreibung des Doktorprojekts (10000 c. max.)
  • Teilnahme an Ausgrabungen
  • Teilnahme an Doktorschulen

Orte

  • Casa de Velázquez et Deutsches Archäologisches Institut - Madrid
    Madrid, Spanien (28040)

Daten

  • lundi, 08. avril 2013

Schlüsselwörter

  • histoire, religions, archéologie, Rome, Occident, provinces, urbanisme, architecture, polythéisme, monothéisme, christianisme

Kontakt

  • Bertrand Goffaux
    courriel : bertrand [dot] goffaux [at] univ-poitiers [dot] fr

Verweis-URLs

Informationsquelle

  • Bertrand Goffaux
    courriel : bertrand [dot] goffaux [at] univ-poitiers [dot] fr

Zitierhinweise

« Gottheiten in der Stadt », Beitragsaufruf, Calenda, Veröffentlicht am jeudi, 28. mars 2013, https://calenda-formation.labocleo.org/242776

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