Interdisziplinäre Tagung der Nachwuchsforschergruppe „Vormoderne Objekte. Eine Archäologie der Erfahrung“ (Elitenetzwerk Bayern / Ludwig-Maximilians-Universität München), München, Ludwig-Maximilians-Universität, 7.-9. Oktober 2015.

Interdisciplinary Conference of the Junior Research Group “Premodern Objects. An Archaeology of Experience“ (Elite Network of Bavaria / Ludwig-Maximilians-Universität Munich), Munich, Ludwig-Maximilians-Universität, October 7-9, 2015.

Präsentation 

Das Wort ‚Objekt‘ bezeichnet im modernen Verständnis eine materielle, räumlich begrenzte und funktionell bestimmte Sache. Zugespitzt wird diese Auffassung im Objektivitätsbegriff, der einen idealen, systematischen Modus der Objekterfassung durch ‚Subjekte‘ definiert, welche dabei neutral-wissenschaftlich agieren sollen. ‚Fantasia‘ dagegenbezeichnet seit der Antike eine Erscheinung beziehungsweise das Vermögen, sich etwas vorzustellen, das genauso Bild, Konzept oder eben auch ‚Objekt‘ sein kann.

Die Tagung nimmt diese alternative, ‚nicht-objektive‘ Objekterfahrung zusammen mit jüngsten Positionen der interdisziplinären Dingforschung als Ausgangspunkt, um allgemein nach dem Schöpferischen in der Rezeption und Konstruktion von Objekten zu fragen. Wie lassen Objektfantasien etwa die Grenzen zwischen Objektgattungen oder zwischen Objekten und Lebewesen verwischen? Welche Rolle spielen sie, gleichermaßen durch Illusionen und Erfahrungen genährt, bei der Wahrnehmung und Handhabung realer Objekte? Inwiefern wirken Objektvorstellungen und -referenzen bei der Konzeption und Gestaltung weiterer materieller Objekte oder aber auch von fiktiven Objekten in Bildern und Texten? Und schließlich: Welcher Zusammenhang besteht zwischen dem kreativen Umgang mit dem Objekthaften, dem Selbstverständnis der Subjekte und den konkreten und imaginären Bedingungen ihres gesellschaftlichen Lebens?

Diesen und weiteren Fragen zu den unterschiedlichen, formalen wie fiktionalen Möglichkeiten der Gestaltung von Objekten möchte die Tagung nachgehen. Willkommen sind Beiträge aus allen Geistes- und Kulturwissenschaften zu einzelnen Objekten, Objektgattungen und -systemen, zu Objekten in Bildern und Texten, zu bebilderten und beschrifteten Objekten ebenso wie zu Objekttheorien.

Voraussetzungen und Vortragsvorschläge

Reise- und Übernachtungskosten der Vortragenden werden übernommen. Die Tagung dient der Vorbereitung für einen Sammelband zum selben Thema. Die Arbeitssprachen sind Deutsch, Englisch, Französisch und Italienisch. Bitte senden Sie einen Abstract (eine Seite) und einen kurzen Lebenslauf bis zum

31.07.2014

an objektfantasien@kunstgeschichte.uni-muenchen.de.

Die Vorschläge werden innerhalb der Nachwuchsforschergruppe begutachtet; Antwort erfolgt Ende August.

Beteiligte Personen

• Dr. Philippe Cordez (Leiter)
• Romana Kaske, M.A. (Doktorandin)
• Dr. Valérie Kobi (assoziierte Postdoktorandin)
• Julia Saviello, M.A. (Postdoktorandin)
• Susanne Thürigen, M.A. (Doktorandin)
• Sabrina Lind (Hilfskraft)
• Robert Vogt (Hilfskraft)

Mehr Information unter: http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/forschung/forsch_projekte/objekte/index.html

Argument 

In modern understanding, the word “object” signifies something material, spatially defined and functionally determined. These notions are accentuated by the word objectivity, which defines an ideal, systematic mode of grasping objects as “subjects” that presumably operate neutrally and scientifically. In contrast, the Latin word “fantasia” has, since antiquity, signified an apparition or the ability to imagine something that can equally be an image, a concept or, also, an object.

The conference takes the latter alternative meaning, that is, the non-objective experience of objects as well as recent positions of thing studies as the basis for inquiry into the creative act in the reception and construction of objects. How, for instance, do the object fantasies let the borders between object categories or objects and creatures blur? What role do they – equally nourished by illusion and experience – play in the perception and handling of material objects? To what degree do perceptions of and references to objects have a lasting effect on the conception and creation of other material objects or fictional objects in images and texts? And finally: What correlation exists between the creative handling of the objectual, the self-perception of subjects and the concrete and imaginary conditions of their social lives?

The conference will pursue these as well as other lines of questioning of different formal as well as fictional possibilities in the creation of objects. Welcome are papers from all fields of human sciences on individual objects, object categories and systems, objects in images and texts, objects with images and script as well as object theories.

Conditions and submission guidelines

The travel and accommodation costs of the speakers will be covered. The conference serves as a preparation for an anthology on the same topic. Working languages are English, German, French and Italian. Please send a one page abstract and a short CV by

July 31, 2014

to objektfantasien@kunstgeschichte.uni-muenchen.de.

The proposals will be evaluated by the Junior Research Group; answer will be given at the end of august. 

Members

• Dr. Philippe Cordez (Leiter)
• Romana Kaske, M.A. (Doktorandin)
• Dr. Valérie Kobi (assoziierte Postdoktorandin)
• Julia Saviello, M.A. (Postdoktorandin)
• Susanne Thürigen, M.A. (Doktorandin)
• Sabrina Lind (Hilfskraft)
• Robert Vogt (Hilfskraft)

For more information: http://www.kunstgeschichte.uni-muenchen.de/forschung/forsch_projekte/objekte/index.html