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Digital Humanities und jüdische Geographie Europas
Humanités numériques et géographie juive de l'Europe
Digital humanities and Jewish geography in Europe
Perspektiven für eine Neubearbeitung der mittelalterlichen jüdischen Geschichte vor 1300
Perspectives pour une révision de l'histoire juive médiévale avant 1300
Perspectives for the revision of medieval Jewish history before 1300
Veröffentlicht am vendredi, 02. mars 2018
Zusammenfassung
Die Sommeruniversität der Neue Gallia-Germania Judaica für Nachwuchswissenschaftler beschäftigt sich einerseits mit der Frage nach den Herausforderungen und andererseits den medialen Möglichkeiten einer Neubearbeitung der Geschichte jüdischer Orte vor 1300 entlang des Rheins. Anhand von sieben für das jüdische Mittelalter repräsentativen Orten in Frankreich und Deutschland sollen die überholten und gleichzeitig divergierenden Forschungsmeinungen zur jüdischen Geschichte dieser Orte genauer untersucht werden und als Exerzierfelder für das Herausarbeiten sowie das kritische Hinterfragen unterschiedlicher Forschungsansätze dienen.
Inserat
Digital Humanities und jüdische Geographie Europas - Perspektiven für eine Neubearbeitung der mittelalterlichen jüdischen Geschichte vor 1300
02.-07. September 2018
Veranstaltungsort
Moulin d'Andé; Centre culturel de rencontre; 65 rue du moulin; 27430 Andé (Eure-Normandie)
Organisation
Prof. Dr. Johannes Heil, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg;
Dr. Amélie Sagasser, Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg,
Dr. habil. Claire Soussen (Nouvelle Gallia Judaica, EPHE-LEM Paris)
Speakers
- Dr. Claude Denjean (Perpignan),
- Prof. Dr. Jacov Guggenheim (Jerusalem);
- Prof. Dr. Johannes Heil (Heidelberg);
- Prof. Dr. Marta Keil (Wien);
- Prof. Dr. Judith Olszowy-Schlanger (Jerusalem),
- Dr. habil. Claire Soussen (Cergy-Pontoise)
Präsentation
Die deutsch-französische Sommeruniversität, organisiert von der Neuen Gallia-Germania Judaica/ Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg (nggj.eu) und der Nouvelle Gallia Judaica (EPHE-Paris) widmet sich der Sozialgeschichte der Juden im Früh- und Hochmittelalter; sie analyiert die Herausforderungen und erprobt die durch den medialen Fortschritt entstandenen neuen Ansätze und Möglichkeiten, eine neue historische Geographie des jüdischen Westeuropas vor 1300 zu schreiben. Um sich dieser Fragestellung anzunähern, stehen sieben für das jüdische Mittelalter repräsentative Orte im Fokus dieser fünftägigen Sommeruniversität: Blois, Lyon, Rouen, Reims, Orléans sowie Konstanz und Basel. Diese Orte standen in den vergangenen Jahrzehnten häufig im Zentrum verschiedener Untersuchungen, was sich u. a. in der Anzahl einer Reihe von Publikationen widerspiegelt. Die darin vertretenen Forschungsmeinungen zur jüdischen Geschichte gehen hierbei allerdings teils stark auseinander, so dass diese sieben Ortschaften beispielhaft für auch andere jüdische Orte sind. Sie bieten Masterstudierenden und Doktoranden aber auch Dozierenden internationale und interdisziplinäre Exerzierfelder für tiefgründigen Austausch, Herausarbeiten und Gegenüberstellung verschiedener Forschungstraditionen, Forschungsansätze und Forschungsmeinungen.
Die deutsch-französische Sommeruniversität richtet sich vor allem an Masterstudierende und Doktoranden aus den Bereichen der Geschichtswissenschaft und der Jüdischen Studien. Bewerbungen von Interessenten aus den Disziplinen der Religionswissenschaft, der Theologie und der Rechtsgeschichte sind explizit erwünscht um sich aus verschiedenen fachlichen Perspektiven der Jüdischen Sozialgeschichte des Früh- und Hochmittelalters anzunähern. Vorkenntnisse im Bereich der Jüdischen Geschichte sind wünschenswert, allerdings keine Teilnahmevoraussetzung. Die Sommerschule möchte Studierende unterschiedlicher Länder für die jüdische Geschichte zusammenführen und diese -falls nötig - an das möglicherweise fremde Forschungsfeld heranführen. Darüber hinaus möchte die Sommerschule den Teilnehmenden verschiedene innovative Werkzeuge für Digital Humanities Projekte (speziell im Bereich der jüdischen, aber auch allgemeinen Geschichte oder anderer Geisteswissenschaften) an die Hand geben. Letztere sollen gleich im Rahmen der Veröffentlichung der Ergebnisse auf der Plattform der Neuen Gallia-Germania Judaica (nggj.eu) erprobt und angewendet werden.
Zum organisatorischen Ablauf der Woche
Die Teilnehmenden werden im Rahmen ihrer Anmeldung gebeten, zwei der sieben behandelten Ortschaften auszuwählen, zu denen sie in der Woche arbeiten möchten. Zur Vorbereitung auf das Atelier bekommen die Teilnehmenden eine Fragestellung zugewiesen, auf die hin sie ihre ausgewählten Orte untersuchen sollen. Die Ergebnisse sollen während der Woche in Form eines Vortrags präsentiert werden. Dieser soll der sich anschließende Diskussion als Grundlage und als Bausteine für künftige Artikel zu diesen Orten dienen. Die Teilnehmenden erhalten Mitte Juni einen Reader sowie eine ausführliche Bibliographie
Die Sommeruniversität besteht aus vier pädagogischen Unterrichtseinheiten
- aus Vorträgen mit thematischen und historiographischen Schwerpunkten der eingeladenen Spezialisten (Claude Denjean, Jacov Guggenheim, Marta Keil, Judith Olszowy-Schlanger). Ziel dieses Moduls ist es, den Teilnehmenden einen Einblick in die aktuelle Forschung zu geben, sie für die historiographische Besonderheit der Thematik zu sensibilisieren und ihnen Input für die Workshops zu geben.
- aus Workshops, in denen die Teilnehmenden in Kleingruppen an den zwei ausgewählten Orten arbeiten. Jeder Teilnehmer wird in diesem Kontext die Ergebnisse der ihm zugewiesenen Frage präsentieren und zur Diskussion stellen. Die anwesenden Dozenten stehen den Studierenden bei ihrer Arbeit zur Seite.
- aus Seminaren, in denen zu Beginn der Woche methodologische Fragen (u. a. zu Herausforderungen und Potenzialen der Digital Humanities in den Geisteswissenschaften sowie zu „Geschichtsschreibung 4.0“ - Erforschung jüdischer Geschichte in der digitalen Gesellschaft) diskutiert werden. Zum Ende der Woche sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen präsentiert werden.
- einer Exkursion nach Rouen, auf der sich die Studierenden in der Praxis mit jüdischer Stadtgeschichte auseinandersetzen sollen.
Bewerbungsvoraussetzungen
- Einen Bachelorabschluss oder einen vergleichbaren Abschluss in einem der oben genannten Disziplinen.
- Passive Deutsch und Französischkenntnisse. Arbeitssprache ist Englisch. Da die Quellen auf Hebräisch oder Latein sind, sind Grundkenntnisse in einer dieser beiden Sprachen erwünscht.
- Bereitschaft der Übernahme einer ca. 30 minütigen Präsentation
Praktische Informationen
Die Fahrtkosten der Teilnehmenden (Zug aus Deutschland bis 120 Euros; Zug aus Frankreich bis 100 Euro; im begründeten Fall Flugzeug bis 200 Euros) werden erstattet. Die Unterkunft und Verpflegung der Teilnehmenden werden komplett übernommen. Mit der definitiven Anmeldung wird ein Unkostenbeitrag von 50 Euro erhoben.
Hinweis
Die erfolgreiche Teilnahme wird durch ein Zertifikat am Ende der Sommeruniversität bestätigt
Soweit es die Heimatuniversität zulässt, können ETCS Punkte für den Besuch der Sommeruniversität erworben werden.
Interesse? dann senden Sie bitte
bis zum 1. Mai 2018
folgende Bewerbungsunterlagen in einer der Konferenzsprachen an: amelie.sagasser@hfjs.eu:
- Motivationsschreiben (max. 2 Seiten)
- akademischer Lebenslauf ggf mit Angabe ihres Forschungsprojektes und ihrer Publikationen
- Angaben zu ihren Sprachkenntnissen.
Mehr Informationen und das vorläufiges Programm finden Sie unter
nggj.eu
Kontakt:
Dr. (EHESS-Paris) Amélie Sagasser, wissenschaftliche Koordinatorin
amelie.sagasser@hfjs.eu, Tel + 49 (0) 6221 5419246
Kategorien
- Mittelalter (Hauptkategorie)
- Gesellschaft > Geschichte > Ökonomiegeschichte
- Zeitraum > Mittelalter > Spätmittelalter
- Erkenntnis > Religionswissenschaften
- Geographiscer Raum > Europa > Frankreich
- Gesellschaft > Geschichte > Sozialgeschichte
- Geographiscer Raum > Europa > Deutschsprachiger Raum
- Erkenntnis > Epistemologie und Methoden > Digital Humanities
Orte
- Moulin d’Andé, Centre culturel de rencontre - 65 rue du moulin
Andé, Frankreich (27430)
Daten
- dimanche, 01. avril 2018
Schlüsselwörter
- judaïsme, religion, géographie historique
Kontakt
- Amelie Sagasser
courriel : amelie [dot] sagasser [at] hfjs [dot] eu
Informationsquelle
- Amelie Sagasser
courriel : amelie [dot] sagasser [at] hfjs [dot] eu
Zitierhinweise
« Digital Humanities und jüdische Geographie Europas », Thematische Schule, Calenda, Veröffentlicht am vendredi, 02. mars 2018, https://calenda-formation.labocleo.org/435132